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Evangelium vom Sonntag, 02. April: Matthäus 26, 14-27, 66

Palmsonntag, Matthäus 26, 14-27, 66

Matthäus 26: Judas willigt ein, Jesus zu verraten

14 Dann ging einer der Zwölf, der Judas Iskariot hieß, zu den Hohenpriestern

15 und fragte: „Was willst du mir geben, wenn ich ihn dir ausliefere?

Da zählten sie ihm dreißig Silberlinge.

16 Von da an wartete Judas auf eine Gelegenheit, ihn auszuliefern.

Das letzte Abendmahl

17 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote kamen die Jünger zu Jesus und fragten: „Wo sollen wir für dich das Passahessen vorbereiten?

18 Er antwortete: »Geh in die Stadt zu einem bestimmten Mann und sage ihm: ›Der Lehrer sagt: Meine festgesetzte Zeit ist nahe. Ich werde das Passah mit meinen Jüngern in deinem Haus feiern.'“

19 So taten die Jünger, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passah vor.

20 Als es Abend wurde, saß Jesus mit den Zwölf am Tisch.

21 Und während sie aßen, sagte er: „Wahrlich, ich sage euch, einer von euch wird mich verraten.“

22 Sie waren sehr traurig und fingen an, einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: „Du meinst doch nicht mich, Herr?“

23 Jesus antwortete: »Wer seine Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.

24 Der Menschensohn wird gehen, wie es über ihn geschrieben steht. Aber wehe dem Mann, der den Menschensohn verrät! Es wäre besser für ihn, wenn er nicht geboren worden wäre.“

25 Da sagte Judas, der ihn verraten wollte: "Du meinst doch nicht mich, Rabbi?"

Jesus antwortete: „Das hast du gesagt“

26 Während sie aßen, nahm Jesus Brot, und nachdem er gedankt hatte, brach er es und gab es seinen Jüngern mit den Worten: „Nehmt und esst; das ist mein Körper."

27 Dann nahm er einen Kelch, und nachdem er gedankt hatte, gab er ihn ihnen und sprach:

 „Trinkt alle davon. 28 Dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

29 Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von dieser Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich sie neu mit euch im Reich meines Vaters trinken werde.

30 Nachdem sie ein Lied gesungen hatten, gingen sie hinaus zum Ölberg.

Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus

31 Da sagte Jesus zu ihnen: Noch in dieser Nacht werdet ihr alle meinetwegen abfallen, denn es steht geschrieben:

„'Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.'

32 Aber nachdem ich auferstanden bin, werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.“

33 Petrus erwiderte: „Auch wenn alle wegen dir abfallen, ich werde es niemals tun.“

34 „Wahrlich, ich sage euch“, antwortete Jesus, „noch in dieser Nacht, bevor der Hahn kräht, werdet ihr mich dreimal verleugnen.“

35 Aber Petrus sagte: »Auch wenn ich mit dir sterben muss, ich werde dich niemals verleugnen.« Und alle anderen Jünger sagten dasselbe.

Gethsemane

36 Dann ging Jesus mit seinen Jüngern an einen Ort namens Gethsemane und sagte zu ihnen: „Setzt euch hierher, während ich hinübergehe und bete.“

37 Er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich, und er fing an, traurig und unruhig zu werden.

38 Dann sagte er zu ihnen: »Meine Seele ist von Trauer bis zum Tod überwältigt. Bleib hier und wache mit mir.“

39 Als er noch ein Stück weiterging, fiel er mit dem Angesicht zu Boden und betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, möge dieser Kelch von mir genommen werden. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

40 Dann kehrte er zu seinen Jüngern zurück und fand sie schlafend. „Könnt ihr Männer nicht eine Stunde bei mir Wache halten?“ fragte er Peter.

41 „Wache und bete, damit du nicht in Versuchung gerätst. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“

42 Er ging ein zweites Mal weg und betete: „Mein Vater, wenn es nicht möglich ist, diesen Kelch wegzunehmen, wenn ich ihn nicht trinke, möge dein Wille geschehe.“

43 Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren schwer.

44 So verließ er sie und ging noch einmal weg und betete zum dritten Mal und sagte dasselbe.

45 Dann kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: „Schlaft ihr noch und ruht euch aus? Siehe, die Stunde ist gekommen, und der Menschensohn wird in die Hände der Sünder ausgeliefert.

46 Erhebe dich! Lass uns gehen! Hier kommt mein Verräter!“

Jesus verhaftet

47 Noch während er sprach, kam Judas, einer der Zwölf, an. Bei ihm war eine große Menge, bewaffnet mit Schwertern und Knüppeln, die von den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes gesandt worden waren.

48 Nun hatte der Verräter ein Signal mit ihnen verabredet: „Der, den ich küsse, ist der Mann; verhafte ihn."

49 Judas ging sofort zu Jesus und sagte: »Sei gegrüßt, Rabbi!« und küsste ihn.

50 Jesus antwortete: „Tu, wofür du gekommen bist, mein Freund.“

Dann traten die Männer vor, packten Jesus und nahmen ihn fest.

51 Damit griff einer von Jesu Gefährten nach seinem Schwert, zog es heraus und schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und schnitt ihm ein Ohr ab.

52 »Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz«, sagte Jesus zu ihm, »denn alle, die das Schwert ziehen, werden durch das Schwert sterben.

53 Glaubst du, ich kann meinen Vater nicht anrufen, und er wird mir sofort mehr als zwölf Legionen von Engeln zur Verfügung stellen?

54 Aber wie würden sich dann die Schriften erfüllen, die sagen, dass es so geschehen muss?“

55 In jener Stunde sagte Jesus zu der Menge: »Führe ich einen Aufstand an, dass ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen seid, um mich zu fangen?

Jeden Tag saß ich in den Tempelgerichten und lehrte, und Sie haben mich nicht festgenommen.

56 Aber dies ist alles geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden.“

Da verließen ihn alle Jünger und flohen.

Jesus vor dem Sanhedrin

57 Diejenigen, die Jesus festgenommen hatten, brachten ihn zum Hohenpriester Kaiphas, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren.

58 Petrus aber folgte ihm in einiger Entfernung bis zum Hof ​​des Hohenpriesters. Er trat ein und setzte sich zu den Wachen, um das Ergebnis zu sehen.

59 Die Hohepriester und der ganze Sanhedrin suchten nach falschen Beweisen gegen Jesus, um ihn töten zu können.

60 Aber sie fanden keine, obwohl sich viele falsche Zeugen meldeten.

Schließlich kamen zwei nach vorne

61 und erklärte: „Dieser Bursche sagte: ‚Ich bin in der Lage, den Tempel Gottes zu zerstören und ihn in drei Tagen wieder aufzubauen.'“

62 Da stand der Hohepriester auf und sagte zu Jesus: »Wirst du nicht antworten? Was ist das für ein Zeugnis, das diese Männer gegen Sie vorbringen?“

63 Aber Jesus schwieg.

Der Hohepriester sagte zu ihm: „Ich beschwöre dich unter Eid beim lebendigen Gott: Sag uns, ob du der Messias, der Sohn Gottes bist.“

64 „Das hast du gesagt“, erwiderte Jesus. „Aber ich sage euch allen: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten des Mächtigen sitzen sehen und auf den Wolken des Himmels kommen.“

65 Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sagte: »Er hat Gotteslästerung geredet! Warum brauchen wir noch mehr Zeugen? Schau, jetzt hast du die Blasphemie gehört. 66 Was denkst du?“

„Er ist des Todes würdig“, antworteten sie.

67 Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen mit den Fäusten auf ihn ein. Andere schlugen ihn

68 und sagte: „Prophezeie uns, Messias. Wer hat dich geschlagen?"

Petrus verleugnet Jesus

69 Petrus aber saß draußen im Hof, und eine Magd kam zu ihm. „Du warst auch bei Jesus aus Galiläa“, sagte sie.

70 Aber er leugnete es vor ihnen allen. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte er.

71 Dann ging er zum Tor hinaus, wo ihn eine andere Dienerin sah und zu den Leuten dort sagte: »Dieser Bursche war bei Jesus von Nazareth.«

72 Er leugnete es erneut mit einem Schwur: „Ich kenne den Mann nicht!“

73 Nach einer kleinen Weile gingen die dort Stehenden zu Petrus und sagten: „Wahrlich, du bist einer von ihnen; dein Akzent verrät dich.“

74 Dann fing er an, Flüche herabzurufen, und er schwor ihnen: Ich kenne den Mann nicht!

Sofort krähte ein Hahn.

75 Da erinnerte sich Petrus an das Wort, das Jesus gesagt hatte: „Bevor der Hahn kräht, werdet ihr mich dreimal verleugnen.“

Und er ging nach draußen und weinte bitterlich.

Judas erhängt sich

27 Am frühen Morgen schmiedeten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes ihre Pläne, wie Jesus hingerichtet werden sollte.

2 Sie fesselten ihn, führten ihn ab und übergaben ihn dem Statthalter Pilatus.

3 Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass Jesus verurteilt worden war, wurde er von Reue erfasst und gab den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberlinge zurück. 4 »Ich habe gesündigt«, sagte er, »denn ich habe unschuldiges Blut verraten.«

„Was geht uns das an?“ antworteten sie. „Das ist deine Verantwortung.“

5 Judas warf das Geld in den Tempel und ging. Dann ging er weg und erhängte sich.

6 Die Hohepriester hoben die Münzen auf und sagten: „Es ist gesetzeswidrig, das in die Schatzkammer zu legen, denn es ist Blutgeld.“

7 Also beschlossen sie, das Geld zu verwenden, um den Töpferacker als Begräbnisstätte für Ausländer zu kaufen.

8 Deshalb wird es bis heute Blutfeld genannt.

9 Damit erfüllte sich, was der Prophet Jeremia gesagt hatte: „Sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis, den die Israeliten für ihn festgesetzt hatten, 10 und kauften damit den Acker des Töpfers, wie mir der Herr geboten hatte.“

Jesus vor Pilatus

11 Unterdessen stand Jesus vor dem Statthalter, und der Statthalter fragte ihn: Bist du der König der Juden?

„Das hast du gesagt“, antwortete Jesus.

12 Als er von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt wurde, gab er keine Antwort.

13 Da fragte ihn Pilatus: »Hörst du nicht die Zeugenaussagen, die sie gegen dich vorbringen?«

14 Aber Jesus antwortete nicht, nicht einmal auf eine einzige Anklage – zum großen Erstaunen des Statthalters.

15 Nun war es bei Festen Sitte des Statthalters, einen von der Menge ausgewählten Gefangenen freizulassen.

16 Damals hatten sie einen bekannten Gefangenen namens Jesus Barabbas.

17 Als sich die Volksmenge versammelt hatte, fragte Pilatus sie: »Wen soll ich euch freigeben: Jesus Barabbas oder Jesus, der Messias genannt wird?«

18 Denn er wusste, dass sie ihm Jesus aus Eigennutz ausgeliefert hatten.

19 Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, schickte ihm seine Frau diese Nachricht: „Unternimm nichts mit diesem unschuldigen Mann, denn ich habe heute im Traum viel wegen ihm gelitten.“

20 Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten die Menge, nach Barabbas zu fragen und Jesus hinrichten zu lassen.

21 „Welchen von den beiden soll ich dir freigeben?“ fragte der Gouverneur.

„Barabbas“, antworteten sie.

22 Was soll ich denn mit Jesus tun, der Messias genannt wird? fragte Pilatus.

Sie alle antworteten: „Kreuzige ihn!“

23 „Warum? Welches Verbrechen hat er begangen?“ fragte Pilatus.

Aber sie riefen umso lauter: „Kreuzige ihn!“

24 Als Pilatus sah, dass er nicht weiterkam, sondern stattdessen ein Aufruhr begann, nahm er Wasser und wusch sich vor der Menge die Hände. „Ich bin unschuldig am Blut dieses Mannes“, sagte er. „Es liegt in Ihrer Verantwortung!“

25 Das ganze Volk antwortete: »Sein Blut kommt auf uns und auf unsere Kinder!«

26 Dann gab er ihnen Barabbas frei. Aber er ließ Jesus auspeitschen und übergab ihn der Kreuzigung.

Die Soldaten verspotten Jesus

27 Dann führten die Soldaten des Statthalters Jesus in das Prätorium und versammelten die ganze Schar der Soldaten um ihn.

28 Sie zogen ihn aus und legten ihm ein scharlachrotes Gewand an,

29 und dann flochten sie eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf den Kopf. Sie legten einen Stab in seine rechte Hand. Dann knieten sie vor ihm nieder und verspotteten ihn. „Sei gegrüßt, König der Juden!“ Sie sagten.

30 Sie spuckten ihn an, nahmen den Stab und schlugen ihm wieder und wieder auf den Kopf.

31 Nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm das Gewand aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an. Dann führten sie ihn weg, um ihn zu kreuzigen.

Die Kreuzigung Jesu

32 Als sie hinausgingen, begegneten sie einem Mann aus Kyrene namens Simon und zwangen ihn, das Kreuz zu tragen.

33 Sie kamen an einen Ort namens Golgatha (was „Schädelstätte“ bedeutet).

34 Dort boten sie Jesus Wein zu trinken an, der mit Galle vermischt war; aber nachdem er es gekostet hatte, weigerte er sich, es zu trinken.

35 Als sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider durch das Los.

36 Und sie setzten sich nieder und bewachten ihn dort.

37 Über seinem Kopf brachten sie die schriftliche Anklage gegen ihn an: Dies ist Jesus, der König der Juden.

38 Zwei Rebellen wurden mit ihm gekreuzigt, einer zu seiner Rechten und einer zu seiner Linken.

39 Die Vorbeigehenden beschimpften ihn und schüttelten den Kopf

40 und sagten: „Ihr, die ihr den Tempel zerstören und in drei Tagen bauen werdet, rettet euch! Steig herab vom Kreuz, wenn du Gottes Sohn bist!“

41 Ebenso verspotteten ihn die Hohenpriester, die Gesetzeslehrer und die Ältesten.

42 „Andere hat er gerettet“, sagten sie, „aber sich selbst kann er nicht retten! Er ist der König von Israel! Lass ihn jetzt vom Kreuz herabsteigen, und wir werden an ihn glauben.

43 Er vertraut auf Gott. Lass Gott ihn jetzt retten, wenn er ihn will, denn er hat gesagt: ‚Ich bin der Sohn Gottes.‘“

44 Ebenso überhäuften ihn die Rebellen, die mit ihm gekreuzigt wurden.

Der Tod Jesu

45 Von Mittag bis drei Uhr nachmittags kam Dunkelheit über das ganze Land.

46 Gegen drei Uhr nachmittags rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lema sabachthani? (was bedeutet „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“).

47 Als einige von denen, die dort standen, das hörten, sagten sie: "Er ruft Elia."

48 Sofort rannte einer von ihnen und holte einen Schwamm. Er füllte es mit Weinessig, steckte es auf einen Stab und bot es Jesus zu trinken an.

49 Die anderen sagten: „Jetzt lasst ihn in Ruhe. Mal sehen, ob Elijah kommt, um ihn zu retten.“

50 Und als Jesus noch einmal mit lauter Stimme geschrien hatte, gab er seinen Geist auf.

51 In diesem Augenblick riss der Vorhang des Tempels von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte, die Felsen splitterten

52 und die Gräber brachen auf. Die Körper vieler verstorbener heiliger Menschen wurden zum Leben erweckt.

53 Sie kamen nach der Auferstehung Jesu aus den Gräbern und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen Menschen.

54 Als der Hauptmann und die mit ihm, die Jesus bewachten, das Erdbeben und alles, was passiert war, sahen, erschraken sie und riefen: "Wahrlich, er war der Sohn Gottes!"

55 Viele Frauen waren da und schauten aus der Ferne zu. Sie waren Jesus aus Galiläa gefolgt, um für seine Bedürfnisse zu sorgen.

56 Unter ihnen waren Maria Magdalena, Maria, die Mutter von Jakobus und Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.

Das Begräbnis Jesu

57 Als es Abend wurde, kam ein reicher Mann namens Joseph aus Arimathäa, der selbst ein Jünger Jesu geworden war.

58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu, und Pilatus befahl, ihn ihm zu geben.

59 Joseph nahm den Leichnam und wickelte ihn in ein reines Leinentuch,

60 und legte es in sein eigenes neues Grab, das er aus dem Felsen gehauen hatte. Er rollte einen großen Stein vor den Eingang zum Grab und ging davon.

61 Maria Magdalena und die andere Maria saßen dort gegenüber dem Grab.

Die Wache am Grab

62 Am nächsten Tag, dem Tag nach dem Rüsttag, gingen die Hohenpriester und die Pharisäer zu Pilatus.

63 "Herr", sagten sie, "wir erinnern uns, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, sagte: 'Nach drei Tagen werde ich wieder auferstehen.'

64 Befiehl also, das Grab bis zum dritten Tag zu sichern.

Andernfalls könnten seine Jünger kommen und den Körper stehlen und den Menschen sagen, dass er von den Toten auferstanden ist.

Diese letzte Täuschung wird schlimmer sein als die erste.“

65 »Stellt Wache«, antwortete Pilatus. „Geh, mach das Grab so sicher, wie du kannst.“

66 Sie gingen hin und sicherten das Grab, indem sie den Stein mit einem Siegel versiegelten und eine Wache aufstellten.

Liebe Schwestern und Brüder der Misericordie, ich bin Carlo Miglietta, Arzt, Bibelwissenschaftler, Laie, Ehemann, Vater und Großvater (www.buonabibbiaatutti.it).

Heute teile ich mit Ihnen eine kurze Meditation über das Evangelium, mit besonderem Bezug auf das Thema Barmherzigkeit.

DIE PASSION UND DER TOD JESU

NACH MATTHÄUS (26-27)

Bibelgelehrte sind sich im Allgemeinen einig, dass dieser Teil der Evangeliumstradition als erster eine feste Struktur annahm.

Kein Teil des Lebens Jesu ist mit der gleichen Fülle an Details und mit der gleichen Übereinstimmung der Quellen geschrieben.

Der Raum, der der Passionserzählung bei Markus im Verhältnis zum Rest seines Evangeliums eingeräumt wird, ist ein Hinweis auf die wichtige Rolle, die diese Erzählung in der apostolischen Kirche spielte; Das Missverhältnis ist auch bei Matthäus bemerkenswert, wenn auch weniger.

Die frühe Predigt Jesu konzentrierte sich auf den Bericht über seinen Tod und seine Auferstehung.

Dies war die große Heilstat Gottes und der Höhepunkt des Heilshandelns in der Heilsgeschichte.

Paulus sagte, er habe Christus gepredigt und er sei gekreuzigt worden (1 Kor 2).

Während die in der Antike beliebten „Heldenleben“ von den Erfolgen und Wundern großer Persönlichkeiten erzählten und flüchtig auf ihr Ende hindeuteten, widmeten die frühen Christen die meisten Evangelien der Erzählung des tragischen Hinscheidens ihres Meisters und Herrn, seiner Leidenschaft, seines Todes und Auferstehung.

Dies war ein Thema, das die frühe Gemeinschaft zutiefst beunruhigte: Es war unvorstellbar, dass ein Gott leiden und sterben könnte. Es ist interessant festzustellen, dass Petrus ihn beiseite nahm und zurechtwies, als Jesus ankündigte, dass „der Menschensohn schwer leiden und getadelt werden muss … und dann getötet werden und nach drei Tagen wieder auferstehen muss …“ (Mk 8 :31-32)!

Israels Erwartung war ein Messias, der Freiheit, Erlösung, Frieden und Glück durch eine Manifestation von Herrlichkeit und Macht bringen würde.

Die Hohenpriester und Schriftgelehrten am Fuße des Kreuzes werden zu Jesus sagen: „Er hat andere gerettet, er kann sich selbst nicht retten! Christus, der König von Israel, steig jetzt vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben“ (Mk 15-31).

Und die ersten Ketzereien bestritten genau, dass der Sohn Gottes hätte leiden und sterben können. Darüber hinaus waren die ersten Gläubigen schockiert, als sie nicht nur den Tod Gottes sahen, sondern dass Gott auf tragische Weise starb, „unter die Übeltäter gezählt“ (Lk 22:37, vgl. Jes 53:12; Joh 18:30).

Die Passionserzählung in Matthäus enthält einige eigene Erweiterungen. Einige davon sind legendär, andere sind das Ergebnis einer Interpretation von „Erfüllungs“-Texten der alttestamentlichen Schriften, ähnlich der, die häufig in den Kindheitserzählungen und weniger häufig in anderen Teilen des Evangeliums erwähnt wird.

Die Passionserzählung ist keine Darstellung von Jesu Worten, obwohl Jesus häufiger bei Matthäus als bei Markus spricht, sondern von Tatsachen, die Offenbarungen enthalten.

Es mag uns seltsam erscheinen, aber tatsächlich enthalten die Evangelien keine theologische Darstellung der Passion, weder durch die Worte Jesu noch durch die Worte anderer.

Dies wurde der apostolischen Lehre überlassen, was aus den Paulusbriefen hervorgeht.

EIGENHEITEN DES KONTOS VON MATTHÄUS

Matthäus hängt von Markus ab, hat aber sieben eigene Interpolationen:

a) das Wort an den vom Schwert Geschlagenen: 26.52-54

b) der Tod von Judas: 27:3-10

c) der Traum von Pilatus' Frau: 27:19

d) Pilatus wäscht sich die Hände: 27:24-25

e) die Öffnung der Gräber: 27:51-53

f) die Wachen am Grab: 27,62-66

g) die angestellten Wachen: 28,11-15

Theologische Merkmale der Passion nach Matthäus

a) Die Passion ist die Erfüllung aller Schriften

b) Jesus dominiert die Szene: In mehr als zwanzig Fällen nennt Matthäus Jesus explizit, während er bei Markus nur implizit ist; Jesus weiß alles im Voraus („gnòus“: 26,10); er hat Königstitel: Herr (22,26), Messias (26,68; 27,17.22), Sohn Gottes (27,40.43)

c) Die Verantwortung der Juden am Tod Jesu, betont durch drei eigene Einschübe: Pilatus wäscht sich die Hände (27:24-25), die Wächter am Grab (27:62-66), die bestochenen Wächter ( 28:11-15).

d) Passion und Auferstehung sind apokalyptische Ereignisse: die Öffnung der Gräber (27.51-53).

Der Abschnitt ist in sechs Teile gegliedert, die jeweils aus drei Einheiten bestehen:

  • Vorbereitungen für den Tod (26:1-16)
  • Das Ostermahl (26:17-29)
  • In Gethsemane (26:30-56)
  • Der jüdische Prozess (26:57-27:10)
  • Der römische Prozess (27:11-31)
  • Golgatha (27:32-61)

MATTHÄUS 26, JESU TOD AM KREUZ, HÖCHSTES GESCHENK DER LIEBE

Wenn wir, wozu uns die heutige Liturgie einlädt, über das Leiden und den Tod des Herrn nachdenken, müssen wir unser gegenwärtiges Konzept des „Opfers“ von so vielen heidnischen und gewiss nicht evangelischen Schlacken reinigen, die es oft begleiten.

Zunächst betont das Evangelium, dass der blutige Tod des Sohnes nicht der Wille des Vaters ist, sondern betont die Verantwortung der Mächte des Bösen, die sich gegen Christus verbünden.

Es sind die religiösen und politischen Mächte der Zeit Jesu, die sich gegen ihn verbünden, weil sie sich seiner Botschaft von Güte, Liebe und Gerechtigkeit widersetzen.

„Jesus fand den Tod, der ihm von ungerechten Menschen zugefügt wurde, denn in einer ungerechten Welt können die Gerechten nur verurteilt, verworfen und getötet werden“ (E. Bianchi).

„In der Geste, durch die Jesus verraten und „in die Hände der Sünder ausgeliefert“ (Mt 26) wird, fasst sich die ganze Ablehnung Israels und globaler der Menschheit gegenüber dem zusammen, den der Vater gesandt hat“ (A Buzzolo).

Die Evangelien erzählen den Tod Jesu nicht als rituellen Tod, sondern als eklatantes Unrecht; Matthäus sagt uns, dass Pilatus „ganz genau wusste, dass sie ihn ihm aus Neid ausgeliefert hatten“ (Mt 26), und dass seine Frau einen Traum hatte, der sie veranlasste, ihn für „gerecht“ zu erklären (Mt 18 ).

Das Kreuz ist also nicht der Moment der „Genugtuung“ eines rachsüchtigen Gottes, sondern die erhabene Offenbarung dessen, was seine „Gerechtigkeit“ (Röm 1; 17-3) ist, das heißt seine Bereitschaft, in Gemeinschaft zu treten uns total, teilen menschliches Leben bis zu seinem Ende, auch wenn es tragisch ist! Jesus verwandelt das Kreuz von dem, was es war, nämlich ein Symbol der Gewalt der Menschen, in ein Zeichen der Liebe: Es ist in der Tat der historisch höchste Moment seiner Menschwerdung, eines Lebens, das ganz ein Geschenk war, „Kenosis“. , „Entkleiden“ für Männer (Phil 21:26: Zweite Lesung).

Karl Rahner sagt: „Die Evangelien entsakralisieren die religiöse Kategorie des Opfers und ersetzen den Begriff der Blutsühne und der stellvertretenden Genugtuung durch den einer Liebe, die vergibt und rettet.

Der Tod Jesu am Kreuz ist wirklich sein höchstes Geschenk der Liebe.

Gute Barmherzigkeit an alle!

Wer eine vollständigere Exegese des Textes oder eine tiefergehende Analyse lesen möchte, fragt mich bitte unter migliettacarlo@gmail.com.

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Quelle

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